Generationen im Konflikt: Entscheidungsfreude versus Sicherheit
Während ältere Generationen in Zeiten aufwuchsen, in denen Entscheidungen weitreichende Konsequenzen hatten, genießen jüngere Generationen eine scheinbar grenzenlose Konsumgesellschaft. Diese "Alles ist möglich"-Welt birgt jedoch auch ihre Tücken. Ältere Menschen sehen in der jungen Generation oft einen Mangel an Haltung, eigener Meinung und der Bereitschaft, für ihre Überzeugungen einzustehen. Das Fehlen dieser Eigenschaften führt zu einer weiteren Verstärkung der Entscheidungslosigkeit.
Die Kosten der Unentschlossenheit
„Das Schlimmste in allen Dingen ist die Unentschlossenheit“, sagte bereits Napoleon. Tatsächlich erweist sich eine nicht getroffene Entscheidung oft als teurer als eine schnell getroffene, auch wenn sie im Nachhinein falsch war. Die Angst vor Fehlern dominiert jedoch viele Entscheiderinnen und Entscheider. Unser komplexes Umfeld und die sich ständig ändernden Parameter machen es schwer, die Tragweite von Entscheidungen abzuschätzen. Stattdessen wird auf mehr Fakten gewartet – oft zu lange.
Verantwortung für Untätigkeit
„Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut“, bemerkte Laotse vor über 2.500 Jahren. Eine Entscheidung nicht zu treffen, bedeutet nicht, dass man keine Entscheidung getroffen hat – es ist eine Entscheidung für die Unentschlossenheit. Walter Kohl beschreibt dies treffend: „Wer keine Entscheidungen trifft, über den wird entschieden – oft zu seinen Ungunsten.“ Dies führt zu Fremdbestimmung und dem Verlust der eigenen Handlungsmacht.
Das Phänomen der Aufschieberitis
Die Aufschieberitis, das ständige Verschieben von Aufgaben, ist eine Managementkrankheit, die unser aller Komfortzone entspringt. Diese Verhaltensweise führt letztlich zu enormem Stress, wenn Aufgaben immer auf den letzten Drücker erledigt werden. Die Gründe dafür sind vielfältig: Selbstgefälligkeit, Angst vor Unannehmlichkeiten, Versagensangst, emotionale Blockaden und blinder Aktionismus. Jeder dieser Gründe hat seine eigenen Mechanismen, die das effektive Arbeiten behindern.
Die Macht der Entscheidung
In vielen Unternehmen herrscht eine patriarchische Führungskultur, in der Entscheidungen nur von der obersten Führungsebene getroffen werden. Diese Struktur lähmt jedoch die gesamte Organisation. Mitarbeitende und Führungskräfte brauchen einen Rahmen, in dem sie eigene Entscheidungen treffen und Fehler machen dürfen. Nur so kann sich ein Unternehmen weiterentwickeln und zukunftsfähig bleiben.
Mut zur Unvollkommenheit
Charles de Gaulle brachte es auf den Punkt: „Es ist besser, unvollkommene Entscheidungen durchzuführen, als beständig nach vollkommenen Entscheidungen zu suchen, die es niemals geben wird.“ Unternehmen müssen ihren Mitarbeitenden den Raum geben, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Nur so kann die lähmende Unentschlossenheit überwunden und der Weg für eine dynamische, zukunftsorientierte Entwicklung geebnet werden. Die Zeit des Abwartens ist vorbei – jetzt ist der Moment, mutig und entschlossen zu handeln.
In seinem Buch "Mit neuem Mut gegen German Angst - Ein Plädoyer für engagiertes Leadership" zeigt Autor Jochen Blöcher auf, wie wir an der Wurzel ansetzen können, um diese Transformation zu erreichen. Von der Erziehung und Bildung über den offenen Dialog bis hin zur Förderung von Solidarität und gesellschaftlichem Engagement bietet Blöcher einen Fahrplan, der uns dazu ermutigt, aktiv zu werden und Veränderungen herbeizuführen. Es ist an der Zeit, dass Führungskräfte, Unternehmerinnen und Unternehmer eine neue Rolle als mutige Vorbilder einnehmen und gemeinsam an einer Zukunft arbeiten, die von Zuversicht und Fortschritt geprägt ist. Wir sollten diese Gelegenheit ergreifen und gemeinsam die German Angst überwinden!
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