Überwindung des inneren Schweinehundes: Fünf Routinen für mehr Selbstreflexion und Achtsamkeit im Alltag

Wir kennen ihn alle, unseren inneren Schweinehund, der uns immer wieder in die Komfortzone zurücklocken will. Der Versuch, neue Gewohnheiten zu etablieren und regelmäßige Selbstreflexion in den Alltag zu integrieren, kann eine echte Herausforderung sein. Doch was wäre, wenn diese Gewohnheiten so selbstverständlich wie das Zähneputzen würden? Die folgenden Routinen können uns helfen, am Ball zu bleiben und unsere persönliche Entwicklung gezielt voranzutreiben.

1. Morgenseiten: Ein klarer Kopf für einen klaren Tag

Die Idee der Morgenseiten besteht darin, alles, was uns gerade durch den Kopf schwirrt, einfach niederzuschreiben. Wir beginnen den Tag, indem wir unsere Gedanken auf Papier bringen – ungefiltert und ohne Regeln. Diese Übung kann helfen, die Last der Gedanken loszuwerden und „leer“ in den Tag zu starten, mit der Gewissheit, dass nichts Wichtiges verloren geht. Es ist eine simple, aber wirkungsvolle Methode, um den Tag fokussiert zu beginnen und den Kopf für die anstehenden Aufgaben frei zu haben.

2. Meditation: Ruhe finden inmitten des Trubels

Meditation muss nicht kompliziert sein. In einer bequemen Position und in einer ruhigen Umgebung, mit geschlossenen Augen, stellen wir uns einige der wichtigen Reflexionsfragen. Auch wenn das anfangs herausfordernd erscheint – besonders, wenn der Alltag hektisch ist und die Kinder durch das Haus toben – können schon fünf Minuten täglich genügen, um innere Ruhe und Klarheit zu finden. Wenn nötig, geht es auch unter der Dusche. Mit ein wenig Übung wird diese kurze Auszeit zur wertvollen Routine, die uns hilft, schwierige Fragen mit mehr Gelassenheit anzugehen.

3. Spaziergang: Bewegung für Körper und Geist

Ein zehnminütiger Spaziergang um den Block – so einfach kann es sein. Die frische Luft und die leichte Bewegung tun nicht nur dem Körper gut, sondern bieten auch eine ideale Gelegenheit zum Reflektieren und Nachdenken. Diese tägliche Routine schafft eine Win-win-Situation: Wir stärken unsere Gesundheit und nehmen uns gleichzeitig Zeit, um uns selbst zu begegnen und über unsere Gedanken und Gefühle nachzudenken.

4. Selbstgespräche: Gedanken sortieren, Klarheit gewinnen

Selbstgespräche? Das klingt vielleicht erstmal ungewöhnlich, aber sie sind ein hervorragendes Mittel, um unsere Emotionen und Gedanken zu sortieren. Indem wir unsere Gedanken laut aussprechen, bekommen wir eine neue Perspektive auf unsere inneren Prozesse. Diese Methode hilft uns, unsere Gefühle ernst zu nehmen und ehrlich zu uns selbst zu sein – denn sich selbst zu belügen bringt nichts, unser Unterbewusstsein weiß ohnehin alles.

5. Abendritual: Den Tag reflektieren und positiv abschließen

Am Ende des Tages können wir uns ein paar Minuten Zeit nehmen, um kurz zurückzublicken. Was war gut? Was war schlecht? Es hilft, die negativen Erlebnisse entweder kurz zu notieren oder sie bewusst loszulassen, bevor wir uns auf die positiven Gedanken und Gefühle konzentrieren. Wofür sind wir dankbar? Was war besonders schön heute? Mit dieser kurzen Reflexion fällt es leichter, den Tag positiv abzuschließen und eine erholsame Nachtruhe zu finden.

Die richtige Einstellung macht den Unterschied

Für all diese Routinen ist die richtige Einstellung entscheidend. Es geht darum, uns selbst, unsere Gefühle und Gedanken ernst zu nehmen, uns nicht zu belügen und positiv zu denken – nicht in Vermeidung, sondern in Erreichung. Denken ist ein auditiver Prozess, und unsere Gedanken sollten immer auf das gerichtet sein, was wir erreichen wollen. Dankbarkeit spielt hierbei ebenfalls eine wesentliche Rolle.

Eine alte Weisheit erinnert uns daran, dass wir uns selten beklagen sollten: „Ein alter Mann sagte, er hätte sich nur einmal im Leben beklagt, als er barfuß war und kein Geld hatte, Schuhe zu kaufen. Dann habe er einen glücklichen Mann gesehen, der keine Füße hatte. Und er habe nie wieder geklagt.“ Diese Geschichte zeigt uns, wie wichtig es ist, dankbar zu sein für das, was wir haben.

Gemeinsam am Ball bleiben

Es ist nicht immer einfach, neue Routinen in den Alltag zu integrieren. Aber wenn wir sie gemeinsam angehen und dabei auf eine positive Einstellung achten, können wir den inneren Schweinehund besiegen und die Selbstreflexion zu einem festen Bestandteil unseres Lebens machen. In kleinen Schritten, aber mit großem Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere persönliche Entwicklung. Lassen wir uns nicht entmutigen – die Belohnung liegt darin, wie wir uns durch diese neuen Gewohnheiten weiterentwickeln und wachsen.

In seinem Buch "Mit neuem Mut gegen German Angst - Ein Plädoyer für engagiertes Leadership" zeigt Autor Jochen Blöcher auf, wie wir an der Wurzel ansetzen können, um diese Transformation zu erreichen. Von der Erziehung und Bildung über den offenen Dialog bis hin zur Förderung von Solidarität und gesellschaftlichem Engagement bietet Blöcher einen Fahrplan, der uns dazu ermutigt, aktiv zu werden und Veränderungen herbeizuführen. Es ist an der Zeit, dass Führungskräfte und UnternehmerInnen eine neue Rolle als mutige Vorbilder einnehmen und gemeinsam an einer Zukunft arbeiten, die von Zuversicht und Fortschritt geprägt ist. Wir sollten diese Gelegenheit ergreifen und gemeinsam die German Angst überwinden!