Was uns vom Handeln abhält
Die Gründe, warum wir nicht ins Tun kommen, sind vielfältig. Einige davon haben wir vielleicht schon selbst erlebt oder beobachtet:
- Angst vor Erfolg: Die Angst, dass es klappen könnte, ist paradox, aber real. Mit dem Erfolg kommen Verantwortung und die Erkenntnis, dass es kein Zurück mehr gibt.
- Angst vor Scheitern: Das Risiko des Misserfolgs kann so einschüchternd sein, dass wir keinen einzigen Schritt nach vorn wagen.
- Angst vor Veränderung: Wir Menschen sind Gewohnheitstiere. Jede Handlung bringt eine Unbekannte mit sich. Lieber verharren wir in der Komfortzone, auch wenn sie uns einschränkt.
- Angst vor Verantwortung: Die Verantwortung für sich selbst und andere übernehmen zu müssen, kann lähmend wirken – eine Art „selbstgewählte Unmündigkeit“, wie es Kant beschrieb.
- Zweifel an der eigenen Wirksamkeit: Oft fragen wir uns, ob unser Einsatz überhaupt etwas bewirkt. Doch wie der Dalai Lama treffend sagte: „Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist.“
- Unklarheit über eigene Ziele: Wer nicht weiß, was er wirklich will, hat keinen klaren Antrieb. Ohne ein „Wofür“ fehlt der notwendige Fokus.
Motivation als Basis zum Handeln
Motivation ist der entscheidende Motor für unser Handeln. Sie beschreibt die Gesamtheit der Beweggründe, die uns zu einer Handlung antreiben. Dabei unterscheidet man zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation:
- intrinsische Motivation entsteht aus innerem Antrieb. Menschen handeln aus Freude, Begeisterung oder persönlicher Herausforderung – ohne den Gedanken an externe Belohnungen. Sie besteigen Berge, spielen Instrumente oder vertiefen sich in komplexe Themen allein aus Lust am Tun.
- extrinsische Motivation wird von äußeren Faktoren gelenkt. Hier spielen Belohnungen, Anerkennung oder soziale Erwartungen eine Rolle. Doch um nachhaltig zu motivieren, müssen diese Anreize mit den ureigensten Motiven eines Menschen übereinstimmen.
Das Reiss Motivation Profile® (RMP) bietet hier wertvolle Einsichten. Entwickelt von Steven Reiss zeigt es, dass unser Verhalten von 16 Lebensmotiven geprägt ist. Diese Motive sind genetisch angelegt, werden jedoch von unserer Kultur, unseren Glaubenssätzen und Erfahrungen geformt. Jeder Mensch besitzt einen individuellen Motivations-Fingerprint, der einzigartig ist und unser Handeln beeinflusst. Ben Schulz und Brunello Gianella bringen es auf den Punkt: „Wer seine Motive nicht kennt, lebt an seinen ureigensten Bedürfnissen vorbei.“
Veränderung braucht Klarheit und Struktur
Neben Motivation spielen weitere Faktoren eine entscheidende Rolle, um Veränderungen dauerhaft umzusetzen. Selbstreflexion, Disziplin und ein wachsendes Mindset sind essenziell. Doch auch die statischen Eigenschaften unserer Persönlichkeit beeinflussen, wie wir Herausforderungen angehen. Hier setzen Modelle wie das Reiss Motivation Profile® an, um uns besser zu verstehen und individuelle Wege zu finden. Denn Veränderung ist kein einfacher Prozess, aber ein lohnenswerter. Indem wir uns unseren Ängsten und Zweifeln stellen, lernen wir, mutig zu handeln und uns aus der Komfortzone zu bewegen. Mit dem richtigen Verständnis unserer Motive und den passenden Methoden wird aus Unsicherheit ein Weg in eine mutigere, selbstbestimmte Zukunft.
In seinem Buch "Mit neuem Mut gegen German Angst - Ein Plädoyer für engagiertes Leadership" zeigt Autor Jochen Blöcher auf, wie wir an der Wurzel ansetzen können, um diese Transformation zu erreichen. Von der Erziehung und Bildung über den offenen Dialog bis hin zur Förderung von Solidarität und gesellschaftlichem Engagement bietet Blöcher einen Fahrplan, der uns dazu ermutigt, aktiv zu werden und Veränderungen herbeizuführen. Es ist an der Zeit, dass Führungskräfte und UnternehmerInnen eine neue Rolle als mutige Vorbilder einnehmen und gemeinsam an einer Zukunft arbeiten, die von Zuversicht und Fortschritt geprägt ist. Wir sollten diese Gelegenheit ergreifen und gemeinsam die German Angst überwinden!
Hier erfahren Sie mehr zum Thema German Angst und dem neuen Buch von Jochen Blöcher.