Der Antrieb: Trotz und Unabhängigkeit
Die Reise beginnt oft mit Widerstand. Ob milde belächelnde IHK-Mitarbeitende oder gut gemeinte Ratschläge aus dem Familien- und Freundeskreis – viele Unternehmer kennen den Moment, in dem sie sich beweisen wollen. Dieser Moment ist oft der Funke, der den Motor des Unternehmertums entzündet. Unabhängigkeit ist dabei ein Schlüssel. Von Anfang an die Freiheit zu haben, Entscheidungen ohne externe Zwänge treffen zu können, ist unbezahlbar. Keine Kapitalgeber, keine externen Dienstleister – alles wird selbst gestemmt. Das bedeutet, organisch zu wachsen, langsamer vielleicht, aber nachhaltig. Es ist ein hoher Preis, der Freiheit und Unabhängigkeit abverlangt, doch diese Basis eröffnet die Möglichkeit, mutig zu sein, zu scheitern und zu lernen.
Das Fundament: der Mensch im Mittelpunkt
Kein Unternehmen funktioniert ohne seine Menschen. Maschinen, Prozesse, Tools – all das ist wichtig, aber letztlich bleibt der Mensch der entscheidende Faktor. Ein Unternehmen, das in seine Mitarbeitenden investiert, legt den Grundstein für langfristigen Erfolg. Besonders in schwierigen Zeiten wird diese Einstellung zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Wenn andere den Sparstift ansetzen, gerade bei den sogenannten „freiwilligen“ Leistungen, ist es umso wichtiger, Sicherheit, Motivation und Transparenz zu schaffen.
Es braucht den Mut, auch in Krisenzeiten die Mitarbeitenden ins Zentrum zu stellen. Es ist diese Haltung, die Innovation und Engagement ermöglicht – genau das, was Unternehmen in stürmischen Phasen über Wasser hält. Dabei reicht es nicht aus, äußerlich zu signalisieren, dass Menschen wichtig sind. Es erfordert Taten: eine Führungskultur, die den Menschen als Ganzes sieht und nicht nur die Arbeitskraft dahinter.
Führung und Verantwortung: Vorleben und Einfordern
Verantwortung ist das Herzstück des Unternehmertums. Verantwortung für die eigenen Entscheidungen und deren Konsequenzen, aber auch für die Menschen, die sich dem Unternehmen anvertrauen. Fehler gehören dazu. Doch es geht darum, wie damit umgegangen wird. Offenheit und Transparenz schaffen Vertrauen – im Innen- wie im Außenverhältnis.
Eine klare Haltung und ein klares Vorbild sind hier entscheidend. Es reicht nicht, Verantwortung zu delegieren. Es muss vorgelebt werden, dass Fehler gemacht und daraus gelernt werden können. Gleichzeitig erfordert diese Haltung Mut: Mut, Schwächen einzugestehen, mutige Entscheidungen zu treffen und auch die Konsequenzen zu tragen. Das gilt von der obersten Führungsebene bis hin zu jeder einzelnen Führungskraft.
Langfristiger Erfolg: nachhaltiges Wachstum und starke Strukturen
Ein Unternehmen aufzubauen bedeutet, Strukturen zu schaffen, die mit dem Wachstum Schritt halten. Organisches Wachstum mag langsamer sein, aber es ist stabiler. Es bietet die Zeit, solide Prozesse und Strukturen zu entwickeln, die nicht nur für die Gegenwart, sondern auch für die Zukunft tragen.
Flache Führungsstrukturen spielen dabei eine wesentliche Rolle. Nähe zu den Mitarbeitenden und eine Kultur des Austauschs und der gegenseitigen Unterstützung sind entscheidend, um die Dynamik eines wachsenden Unternehmens aufrechtzuerhalten. Es ist diese Balance aus Kontrolle und Freiraum, die Innovation und Kreativität fördert.
Unternehmersein als Haltung
Unternehmer zu sein, ist mehr als ein Beruf. Es ist eine Haltung, die Verantwortung und Mut erfordert. Es bedeutet, Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, Strukturen nachhaltig zu gestalten und immer bereit zu sein, Neues zu wagen. Am Ende geht es darum, etwas zu hinterlassen, das bleibt. Ein Unternehmen, das nicht nur wirtschaftlich erfolgreich ist, sondern auch einen positiven Einfluss auf die Menschen hat, die Teil davon sind. Diese Vision treibt uns an, jeden Tag unser Bestes zu geben – für unsere Mitarbeitenden, unser Unternehmen und die Zukunft.
In seinem Buch "Mit neuem Mut gegen German Angst - Ein Plädoyer für engagiertes Leadership" zeigt Autor Jochen Blöcher auf, wie wir an der Wurzel ansetzen können, um diese Transformation zu erreichen. Von der Erziehung und Bildung über den offenen Dialog bis hin zur Förderung von Solidarität und gesellschaftlichem Engagement bietet Blöcher einen Fahrplan, der uns dazu ermutigt, aktiv zu werden und Veränderungen herbeizuführen. Es ist an der Zeit, dass Führungskräfte und UnternehmerInnen eine neue Rolle als mutige Vorbilder einnehmen und gemeinsam an einer Zukunft arbeiten, die von Zuversicht und Fortschritt geprägt ist. Wir sollten diese Gelegenheit ergreifen und gemeinsam die German Angst überwinden!