Das Glück der Erde, liegt auf dem Rücken… des Drahtesels. Zumindest für uns. „Das Meer hat angerufen und gefragt, wo wir bleiben…“ Wir folgten diesem Ruf, tauschten Auto gegen Fahrrad und begaben uns auf eine abenteuerliche Reise von Dillenburg nach Sankt-Peter-Ording. Eine Strecke von über 530 Kilometern, verteilt auf vier Tage, die uns nicht nur körperlich forderte, sondern auch geistig bereicherte.
Kann man machen, muss man nicht, dachten sich vielleicht die einen; die anderen zeigten einem auch wohlwollend den Vogel und fragten amüsiert: „Ihr macht was?“ „Ja, wir fahren mit dem Fahrrad an die Nordsee.“
Das Glück war auf unserer Seite
Nach knapp
- 21 Stunden Fahrtzeit,
- nur einem einzigen Platten (erstaunlich für die Länge) und
- keinem Unfall
hatten wir die 530 Kilometer in vier Tagen absolviert. Das Wetter bot seine gesamte Palette: Von Hitze bis strömenden Regen hatten wir alles dabei. Da gaben einem die täglichen sechs Stunden im Sattel schon manchmal ausreichend Zeit für den Gedanken: Warum machen wir das nochmal? Aber im Nachhinein erfüllte die Reise genau ihren Zweck: ABSCHALTEN!
Detox – 360°
Wir fanden, was wir suchten – und das war nicht nur Sankt-Peter-Ording. Nein; unser eigentliches Ziel waren Ruhe, Abschalten, Raum zum Nachdenken haben. Daher fanden sich auch kein Notebook oder Tablet in unserem ca. 8,5kg schwerem Gepäck. Das diente tatsächlich nur der Verpflegung. Allein dieses „ich habe nur noch leichtes Gepäck dabei“ ließ bei uns das Gefühl einer unglaublichen Freiheit aufkommen. Eines Loslassens des Alltags. Da fühlten sich auch die zum Teil mehr als 50km/h (Gegen-) Wind nur halb so schlimm an.
Es wäre perfekt gewesen, wenn sich nicht…
…die Autofahrer oftmals so rücksichtslos verhalten hätten. In nur 10cm Entfernung und mit weit über 100km/h rasten sie an uns vorbei. Hupen, Beschimpfungen und Aggressionen begleiteten uns auf vielen vielen Kilometern. Aber wir trafen auch auf sehr nette Menschen, die offen waren und Interesse an unserem Abenteuer zeigten. Diese Begegnungen machten die unschönen Situationen wieder wett 😊.
Das Meer hatte gerufen – und wir haben geantwortet.
Diese Tour war mehr als nur eine sportliche Herausforderung; sie war eine Reise zu uns selbst. Inmitten der Natur fanden wir die Ruhe zum Nachdenken und Abschalten vom hektischen Alltag. Ich kann eine solche Auszeit fernab jeglicher elektronischen Geräte und Kalender nur empfehlen. Und auch hier gilt – der Weg ist das Ziel.